Rund 78 Prozent der Schweizer KMU sind Familienbetriebe. Als Präsident von Gewerbeverein KMU Laufental weiss ich aus zahlreichen persönlichen Gesprächen, dass auch einige dieser traditionellen Unternehmen im Laufental vor einem Generationenwechsel stehen. Durch die angedachte zusätzliche Besteuerung der Erbschaftssteuer, wird dieses Vorhaben erschwert und in einigen Fällen sogar praktisch verunmöglicht, sollte dies Initiative angenommen werden. Denn ein Grossteil unserer Familienbetriebe sind in der Regel zu wenig liquide. Auch die Nachkommen der Patrons haben nicht das nötige Geld flüssig auf der Seite. Üblicherweise stecken diese Leute den Grossteil des Geldes ins Geschäft. Sie investieren in Maschinen, Fahrzeuge und Immobilen für Lager und Werkstätten. Wenn nun ein Firmennachfolger aufgrund des Erbes 20 Prozent Steuern abliefern muss, wird er je nach Härtefall gezwungen, sich zu verschulden oder das Unternehmen sogar zu verkaufen. Ganze Lebenswerke werden so zerstört – ganz zu schweigen von den zahlreichen Jobs, die damit gefährdet sind.
Zwar behaupten die Initiantinnen und Initianten, für Nachfolgeregelungen soll es dereinst einen grosszügigen Freibetrag geben – sie sprechen von 50 Millionen Franken. Doch im Initiativtext, über den wir abstimmen, ist klar von einem Freibetrag von zwei Millionen Franken die Rede. Diesen überschreitet ein KMU rasch einmal. Eine Immobilie, drei, vier Fahrzeuge und die eine oder andere Produktionsmaschine reichen dafür schon aus.
Sowohl der Schweizerische Gewerbeverband als auch der Wirtschaftsrat der Wirtschaftskammer Baselland empfehlen die Vorlage «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)» abzulehnen.