Schlechte Standortqualität wegen mangelnder Verkehrserschliessung im Laufental
Die Region Laufental und Thierstein fällt in der aktuellen Standortanalyse zum Wirtschaftsraum Kanton Basel-Landschaft gegenüber den anderen Regionen in der Nordwestschweiz massiv ab. Mitentscheidend ist dabei die vergleichsweise schlechte Verkehrserschliessung. Leider stehen derzeit weder auf der Strasse noch auf der Schiene genügend Kapazitäten zur Verfügung. Rasche Besserung ist auch nicht in Sicht. Trübe Aussichten also für unsere Region?
Regierungsrat Zwick und Nationalrat Gysin haben am KMU Podium 2008 in Laufen folgerichtig den unverzüglichen Ausbau von Strasse und Schiene im Laufental unterstützt. Diesen schönen Worten müssen nun dringend Taten folgen!
Die H18 bildet zusammen mit der SBB-Juralinie das Rückgrat unserer Region. Leider kann die Strasse im heutigen Zustand diese Funktion nicht mehr erfüllen. Staus sind an der Tagesordnung, Tendenz weiter zunehmend.
Dringend muss der Engpass Angenstein behoben werden. Dies geht nur mit dem Bau des Muggenbergtunnels. Seit Jahren ist bekannt, dass dieser Strassenabschnitt zu den drei am stärksten belasteten Abschnitten des Kantonsstrassennetzes gehört. Anstatt die Strasse auszubauen, werden jetzt noch neue Nutzungen wie Tankstelle und Einkaufszentrum an die Strasse angeschlossen. Die Pläne für den Tunnel liegen seit 1980 in den Schubladen der kantonalen Dienststellen. Nach Aussagen des Tiefbauamts werden diese Pläne im 2009 entstaubt und auf den aktuellen Stand gebracht.
Immerhin verlaufen die Planungsarbeiten für die Umfahrung Laufen–Zwingen zielgerichtet und planmässig. Nach den kürzlich erfolgten geologischen Untersuchungen wurde die Linienführung entsprechend optimiert. Die Umfahrung wird neu bei der Nenzlingen Matte über die Birs geführt. Auf den Anschluss Brislach soll verzichtet werden. Der Anschluss für Laufen und Breitenbach soll beim Müsch liegen. Damit verschärft sich die Lage am Laufner Bahnhof drastisch. Lösungen konnten bisher nicht aufgezeigt werden. Diesem Punkt muss in der weiteren Planung grosse Beachtung geschenkt werden.
Der Landrat hat den Regierungsrat im Frühling 2008 aufgefordert, in dieser Legislatur die H18-Projekte Muggenbergtunnel und Umfahrung Laufen–Zwingen zur Baureife zu bringen. Damit besteht berechtigte Hoffnung, dass die dringenden und wichtigen Strassenabschnitte zügig realisiert werden können. Ob von Bund oder Kanton spielt für unsere Region keine Rolle.
Der Bundesrat ist in seinem Sachplan Verkehr der Meinung, die H18 soll als Bundesstrasse in die Hoheit des Bundes übergehen. Neulich hat er die Kosten für diese Übernahme beziffert. Demnach soll der Kanton BL jährlich einen beträchtlichen Mehrpreis für den Unterhalt dieser Bundesstrassen berappen. Der Ausgang dieses Disputs zwischen Bund und Kanton ist derzeit völlig offen. Das Komitee «Pro Bundesstrasse Basel–Jura» setzt sich vorbildlich für die Strasse ein.
Trotz diesen nicht sonderlich guten Nachrichten sind auch Lichtstreifen am Horizont sichtbar: So sollen ab nächstem Jahr die Birsbrücke und der Kreisel in Zwingen an die Hand genommen werden. Damit entfällt mittelfristig dieser Flaschenhals. Im selben Zeitraum soll auch der Vollschluss Aesch an die H18 erfolgen. Die Auswirkungen auf die H18 ins Laufental sind aber nicht bedeutend. Zudem wurde kürzlich eine neue Markierung beim Anschluss Reinach Nord vorgenommen. Damit soll der morgendliche Stau bei diesem Anschluss verschwinden. Und nicht zuletzt soll die Tunnelsicherheit des Eggfluetunnels verbessert werden.