Menschliche und wirtschaftliche AGLAT09

Die Stände sind nun alle abgebaut, doch die AGLAT09 wird noch lange Auswirkungen zeigen. Die Aussteller waren alle zufrieden und die geknüpften Kundenkontakte werden ihnen noch lange Aufträge einbringen. Klar ist dies der Motor einer Gewerbeschau, doch das Herz der AGLAT09 schlug wegen der vielen zwischenmenschlichen Geschichten.
Da sind die 190 Aussteller, die einander nähergekommen sind. Beim Auf- und Abbau der Stände herrschte ausgesprochene Feststimmung; man half einander aus und fühlte sich als grosse Gewerbefamilie. Grosse Arbeitgeber geben viel Geld aus für Teambildungskurse, wo Mitarbeiter einander beim Fallschirmspringen oder auch Kuchenbacken näher kommen sollen. An der AGLAT09 wurde die Partnerschaft konkret gelebt. Diese Einigkeit macht die Stärke des lokalen Gewerbes aus.
Da ist die Geschichte von jenem Gewerbetreibenden, der an der AGLAT09 die Bildschirme für die Stände lieferte. Er war von der Kraft der AGLAT09 so beeindruckt, dass er sich gleich im Gewerbeverein eingeschrieben hat, um an der nächsten AGLAT teilnehmen zu können.

Pokal verschenkt
Da ist aber auch die Geschichte der 15-jährigen Milena Buchwalder: Zwanzig Minuten vor Ende des Schiesswettbewerbes erzielte sie die höchste Punktzahl des Wettbewerbes und wurde AGLAT-Schützenmeisterin und Meisterin der Junioren mit 0,2 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Junior, Claudio Gebhardt. Dieser hatte sich schon auf den Titel gefreut, umso mehr, als er an der AGLAT09 seinen 12. Geburtstag feiern konnte. Milena zeigte nun, dass eine Schützenmeisterin mehr kann als nur schiessen und schenkte ihren Junioren-Pokal dem Geburtstagskind.

Kontinuierliche Investitionen
Geschichte haben auch die Politiker geschrieben. Der höchste Baselbieter, Landratspräsident Peter Holinger, war da und gleich drei Regierungsräte, nämlich Sabine Pegoraro, Jörg Krähenbühl und Peter Zwick. Letzterer bezeichnete dabei die AGLAT09 als einen «der wirtschaftlich bedeutendsten Anlässe der letzten Jahre.» Er betonte auch, dass für das Laufental die fehlende Doppelspur der SBB und die fehlende Autobahnanbindung einen grossen Mangel darstellen, den es zu beheben gilt.
Andreas Schneider, Präsident der Wirtschaftskammer Baselland, ermahnte die Politiker, längst beschlossene Projekte nun zu realisieren. Hingegen warnte er davor, staatliche Investitionen vorzuziehen. Denn die damit verbundene Verschuldung werde zwangsläufig in späteren Jahren zu weniger Investitionen führen. Er forderte die Banken auf, eine liberale Kreditvergabe zu tätigen. Fredi Mendelin, Leiter der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) Laufen, erklärte auf Anfrage dazu, dass die BLKB noch nie so viele Kredite bewilligt habe wie jetzt. Man habe zwar die Vergabepolitik nicht geändert, doch habe die BLKB viel mehr Geld, das sie sinnvoll einsetzen wolle.

Rekordbesucher
Geschichte schrieben auch die vielen Besucherinnen und Besucher. Es kamen noch mehr als bei der letzten AGLAT: Ein neuer Rekord. Alle haben ihr ganz persönliches Erlebnis mitgenommen. Die einen durften am Freitag über die Kälte stöhnen, die andern am Sonntag über die Hitze. Die einen liessen sich ganz konzentriert über die Vorteile einer neuen Anschaffung informieren, und die anderen streichelten lieber die Kuh Luna.
Alles Geschichten der AGLAT09, die noch lange widerhallen werden.

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