Damit ein Podium so richtig an Fahrt aufnimmt, sind verschiedene Meinungen zum Thema Pflicht. Die Auswahl der Referenten des KMU Podiums zum Thema Altersvorsorge 2020 im Seniorenzentrum Rosengarten in Laufen erfüllte diese Voraussetzung hervorragend: e. Nationalrat Rudolf Rechsteiner (SP) vertrat das linke Ja-Spektrum, Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP) die Mitte und Matthias Müller (Jungfreisinnige) den bürgerlichen Part, der sich gegen die Vorlage wehrt. Dabei löste der 25-jährige Nachwuchspolitiker die Aufgabe gut, sich gegen zwei gestandene Politgrössen zu behaupten. Zwischenzeitlich wurden seine Argumente als jugendlicher Leichtsinn abgetan, aber Müller liess sich in seiner Meinung nicht beirren: „Wir Jungen bluten für diese Vorlage, die uns nicht weiterbringt“, wiederholte er mehrfach. Ein Ja wirke wie ein Brandbeschleuniger für die aktuellen strukturellen Probleme. „An der Erhöhung von Mehrwertsteuer und der Lohnkosten haben die KMU schwer zu beissen“, so Müller.
Im Reformstau
Elisabeth Schneider-Schneiter betonte, dass es sich bei der Altersvorsorge 2020 um einen ausgewogenen Kompromiss handle. „Die Vorlage ist besser als gar keine. Seit 2004 stecken wir nun schon im Reformstau“, sagte die Präsidentin der Handelskammer beider Basel. Mit der Reform sei die AHV noch lange nicht saniert, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die wichtigsten Forderungen der Wirtschaft seien überdies berücksichtigt worden, so Schneider-Schneiter.
Rudolf Rechsteiner sah den Nein- Kurs der FDP darin begründet, dass einmal mehr die höchsten Einkommen geschützt werden sollten. Er warnte davor, die Vorsorge zunehmend auf die 2. Säule zu fokussieren: „Sie als Gewerbler können sich sicher sein, dass der Ausbau der Pensionskasse deutlich teurer kommt.“
Einigkeit herrschte bei der Meinung, dass zwingend eine Reform der Altersvorsorge nötig ist, um das zunehmende Ungleichgewicht von einzahlenden Arbeitnehmern und beziehenden Pensionierten abzufedern. Ob hierfür die Altersvorsorge 2020 der richtige Weg ist, wird die Abstimmung vom 24. September entscheiden.