Editorial

Wissen Sie noch, wie Sie ihr erstes Geld verdient haben? Vielleicht durch das elterliche Sackgeld, das durch die Mithilfe im Haushalt noch «frisiert» werden konnte. Vielleicht aber auch durch eine Tätigkeit für einen nahen Gewerbe-oder Industriebetrieb in den Schulferien. Über den blossen Gelderwerb hinaus haben diese Ferienjobs eine wichtige Funktion erfüllt: Den ersten persönlichen Kontakt ausserhalb des Elternhauses mit der Erwerbswelt. Am Arbeitsplatz – mochte die Tätigkeit auch noch so anstrengend und monoton sein – duften wir erfahren, dass Geld nicht einfach vorhanden ist, sondern durch viel Fleiss erarbeitet werden muss. Warum ich in der Vergangenheit rede? Nun: Das Angebot von Ferienjobs für Jugendliche ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen. Das Interesse daran wäre aber nach wie vor gross, wie etwa der Aufruf des Kinder und Jugendheims Laufen (siehe nächste Seite) zeigt. Bei der temporären Beschäftigung von Jugendlichen aus dieser Institution kommt neben dem ersten Einblick in die Berufswelt noch ein weiterer wichtiger Faktor hinzu: Viele dieser Kinder entstammen nicht den «klassischen» Verhältnissen und die Relation Arbeit = Erwerb ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ermuntere ich unsere Wirtschaft, diesen Jungen eine Chance zu geben für den ersten Eindruck der Arbeitswelt. Eine der wichtigsten Absichten des Gewerbevereins KMU Laufental ist die Förderung des Berufsnachwuchses, wie etwa durch die jahrelange Unterstützung von Lehrlingskampagnen. Auch die Förderung des Angebots von Ferienjobs gehört in diese Kategorie, denn wer weiss: Vielleicht wird durch den Einsatz nicht nur das Interesse am entsprechenden Beruf geweckt, sondern bereits eine Basis für das zukünftige Lehrverhältnis gelegt?

Thomas Disler
Vorstand KMU Laufental

www.kmu-laufental.ch

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