Ein Einfamilienhaus aus den 50er Jahren kann eine enorme Dreckschleuder sein. Ein solches schwach isoliertes Haus kann gut und gerne dreimal mehr Heizöl verbrauchen, als ein modernes Haus. Als Faustzahl gilt, dass man zum Heizen eines solchen Hauses jährlich 4000 Liter Heizöl braucht. «Wenn es optimal isoliert wird, kann man jährlich 2100 Franken an Heizkosten sparen», erklärt der Energiefachmann Tobias Meier. Doch auch ein 20-jähriges Haus verbraucht das Doppelte an Heizöl, das ein modernes Haus benötigt. Mit einer guten Isolation lassen sich jährlich 1200 Liter Heizöl einsparen. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass vor allem im Winter die Luftverschmutzung sehr hoch ist. Doch auch finanziell lässt sich die Einsparung sehen: Bei den heutigen Ölpreisen wären dies rund 1000 Franken. Wie viel dies aber in Zukunft sein wird, lässt sich nicht voraussagen. Wir alle wissen ja, dass der Ölpreis schon viel höher war.
Für Sanierungen ist nun der richtige Zeitpunkt. Denn im Augenblick sind nicht mehr alle Betriebe voll ausgelastet. Die Handwerker haben also wieder mehr Zeit. Doch bevor Sie anfangen, Offerten einzuholen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht einen Energiefachmann für die Gesamtplanung einschalten möchten. Denn der Weg zu einem behaglichen, gut isolierten Haus, das weniger Heizkosten verschlingt, ist mit zahlreichen Herausforderungen übersät. Ein erstes Gespräch mit dem Energiefachmann vor Ort ist meist kostenlos.
Herausforderung Beiträge
Die Bedingungen für die Förderbeiträge des Bundes aus dem Fonds Klimarappen wurden gelockert. Neu gibt es auch für punktuelle Massnahmen Geld. Trotzdem muss sich gut informieren, wer etwas erhalten will. Denn wer beispielsweise schon mit dem Umbau begonnen hat, bevor er das Gesuch eingereicht hat, erhält statt der erhofften 20 Prozent der Ausgaben überhaupt nichts. Auch der kantonale Beitrags-Dschungel ist ohne erfahrenen Führer beinahe undurchdringlich.
Herausforderung Isolation
Zieht es durch die Fensterritzen und haben Sie gerade so viel Geld zusammen, um alle Fenster ersetzen zu können? Dann lassen Sie die Finger davon. Vor allem alte Häuser können plötzlich Schimmel ansetzen, wenn sie nicht mit Bedacht isoliert werden. Fenster, Fensterbänke, Fassade und Dach bilden ein kompliziertes System, in das nur ein Energiefachmann eingreifen sollte.
Herausforderung Heizsystem
Im Moment werden sehr viele Ölheizungen ausgebaut und mit Wärmepumpen ersetzt. Doch Vorsicht: was beim Nachbarn so gut geklappt hat, muss nicht zwangsläufig auch für Ihr Haus das Richtige sein. Denn Wärmepumpen können für gut isolierte Häuser mit Fussbodenheizung das Richtige sein. Für Radiatoren bringen sie meist nicht genug Wärme hin. Wer genug vom hohen Ölpreis hat, kann auch eine Pellet-Heizung einbauen, oder bis zu 20 Prozent der Heizenergie mit Sonnenkollektoren erbringen. Auch hier kann ein Fachmann massgeschneiderte Lösungen finden.
Herausforderung Steuerersparnis
Ausgaben, um Energie zu sparen oder die Umwelt zu schonen, können von den Steuern abgezogen werden. Wem es keinen Spass macht, sich durch das 30-seitige Büchlein des Kantons zu kämpfen, kann auch eine Treuhänderin aufsuchen. Diese kann zudem Tipps geben, wie sich ein grösseres Vorhaben steuergünstig etappieren lässt.
weitere Infos
unter www.steuern.bl.ch
Merkblatt Liegenschaftsunterhalt/Energiesparmassnahmen/Umwelt- und Lärmschutzmassnahmen/Denkmalpflege (PDF)
Fachliste Energie unter www.efbb.ch