Gewerbeverein KMU Laufental

In den nächsten fünf Jahren werden im Laufental rund 130 Firmenchefs einen Nachfolger suchen; davon werden rund 30 Unternehmer nicht fündig werden. Offizielle Angaben für das Laufental gibt es keine; diese Zahlen sind aus den Prognosen für die Schweiz abgeleitet. Ein Unternehmer sollte die Nachfolgeregelung also nicht vor sich hin schieben, im Gedanken, dass sich das Problem dann schon lösen liesse. Vor allem, weil eine gute Geschäftsübergabe in der Regel seine Zeit braucht. «Gut geplante Nachfolgeregelungen benötigen je nach Situation und Grösse eines Unternehmens 5 bis 10 Jahre Zeit», erklärt Urs Berger, Leiter KMU-Support der Wirtschaftskammer Baselland. Diese lange Anlaufzeit hat mehrere Gründe. Wie eine Umfrage der Schaffhauser Kantonalbank ergab, sind in 40 Prozent der Übergaben die Nachfolger Familienangehörige oder Mitarbeitende, so Berger. In diesem Fall braucht die sorgfältige Einarbeitung des Nachfolgers oder der Nachfolgerin in alle Geschäftsbereiche seine Zeit.
Es gibt auch spezialisierte Beratungsfirmen, die diesen Prozess begleiten. Denn der Weg bis zur Übergabe ist mit Stolpersteinen gepflastert. Da gibt es die finanzielle Seite, dann die Gefahr, dass der alte Chef nicht loslassen kann, oder die fehlende Investitionen. Doch auch eine schnelle Übergabe, ohne jegliche Beratung, kann durchaus erfolgreich sein, wie sich am Beispiel der Gebhardt Schreinerei in Zwingen zeigt. Nach lediglich einen halben Jahr Planung hat der Vater Franz die Schreinerei an dem Sohn Christian übergeben. «Zwar habe ich 20 Jahre im Betrieb des Vaters mitgearbeitet, dennoch war die Übernahme ein Sprung ins kalte Wasser», erklärt der Sohn. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass alles weiterhin gut klappen wird. Noch glücklicher ist Franz Gebhardt: «Ich hätte den Betrieb viel früher abgeben sollen.» Sein Sohn mache das tipp top und er könne immer noch ein bisschen im Betrieb arbeiten, damit es ihm nicht allzu langweilig werde.