Das Angebot klingt verlockend: Vereine, Gemeinden, Heime und wohltätige Institutionen wurden in den vergangenen Wochen und Monaten von der Firma PMS Öffentlichkeitswerbung GmbH wie auch weiteren Unternehmen kontaktiert – unter anderem auch im Laufental. Zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt werden nichts weniger als Autos und Busse. Finanziert wird dieser Gratisdienst durch das Sponsoring von regionalen und lokalen Gewerbebetrieben, die ihr Logo auf ebendiesen Fahrzeugen öffentlichkeitswirksam platzieren dürfen. Auch Philipp Frei, Leiter der Offenen Jugendarbeit Region Laufen, wurde von der PMS kontaktiert – und stutzte über das Geschäftsmodell. Und tatsächlich: Bei der Recherche stiess er auf mehrere Quellen, die das Geschäftsgebaren der PMS wie auch von weiteren Nachahmern als KMU-Abzocke entlarven.
Zwei Verlierer – ein Gewinner
So deckte der «Kassensturz» etwa einen Fall in Riehen auf, wo die Familien-, Haus- und Seniorenbetreuung (FHS) einen Vertrag mit der PMS eingegangen ist und in Folge gratis einen Fiat Punto nutzen darf. Liebend gerne würde die FHS aber die Vertragsunterzeichnung wieder rückgängig machen: Mühsame Wartezeiten auf das Auto, lange Laufzeiten von Verträgen, viele administrative Hürden und verärgerte Sponsoren haben dem Ruf der Organisation geschadet. Somit sind sowohl die sponsernden KMU-Betriebe wie die vermeintlich profitierende FHS die Verlierer, nicht aber die PMS: Der Kassensturz deckt auf, dass im vorliegenden Fall rund 100‘000 Franken an Sponsorengeldern bezahlt wurden, das Auto wohl aber nur ungefähr 20‘000 Franken kosten dürfte. Abzüglich der Produktion der Werbesticker dürfte der PMS somit ein satter Gewinn bleiben. Dasselbe System wird überdies auch mit anderen gesponserten Gütern angewendet. Rund 5‘000 Verträge schliessen die PMS und das verwandte Unternehmen Fortuna pro Jahr ab. Wer die überteuerten Sponsoringkosten nicht berappen will, wird zackig juristisch belangt. Darüber berichteten auch schon der Beobachter und der Tagesanzeiger